Kahle Wände, Gitterstäbe am Fenster und Türen, eine dreckige Toilette für und ich inmitten von vier Gewalttätern. Einmal am Tag Brot und Wasser, einmal die Woche Ausgang und das jahrelang. Keine Chance hier wieder raus zu kommen!

Ich habe doch garnichts gemacht!!!

So ist es mir durch den Kopf geschossen, als ich an der kroatischen Grenze in Richtung Bosnien herausgewinkten wurde. ‘Please follow me!’ – ‘Bitte folgen Sie mir!’

Ich natürlich brav Folge geleistet, mit Balu dem Office hinterher in eine kleine Haltebucht, direkt hinter dem Office der Grenzpolizisten.
‘Do you have any drugs, illigal pills, or other stuff you should not have with you?’ – ‘Haben sie Drogen, Illigale Pillen oder andere Sachen, die sie nicht dabei haben sollten?’ . Nicht das ich wüsste natürlich.

Aber der Offizier fackelt nicht lang und erzählt mir die Folgen. Falls sie was finden sollten oder wenn der Drogenhund kommen muss und was findet, dass ich dann in den kroatischen Knast muss. Kurz und bündig eben.

Ich bin ganz freundlich, lass die netten Herrschaften ihres Amtes walten, erkläre Ihnen nebenbei was ich so mache und was ich so alles auf meinem 12pm dabei habe. Alles easy, keine Probleme, nur bei den Homöopathen Pillen schauen Sie ein wenig verdutzt.

Bis sie an meinen Kräutergarten, alias verschiedene Tees gelangen.

‘What is this?’ – ‘Was ist das?’

Ich schlucke erst kurz und erkläre dem Officer dann, dass dies Hanftee sei und es diesen bei uns überall zu kaufen gäbe, er aber nichts mit Drogen zu tun hat. Lediglich besteht Hanftee aus den Pflanzenplättern und nicht aus der Blüte, welche so schön berauschend ist. 😉 Ihr versteht was ich meine…

Doch so ganz wollte der nette Herr Polizist mir das nicht glauben. Schnell war das Telefonat gemacht, um den Drogenbeauftragten zu rufen, welcher 10 Minuten später dann auch da war.

 

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Aber in diesen 10 Minuten ging mir so einiges durch den Kopf:

Kahle Wände, Gitterstäbe am Fenster und Türen, eine dreckige Toilette für und ich inmitten von vier Gewalttätern. Einmal am Tag Brot und Wasser, einmal die Woche Ausgang und das jahrelang. Keine Chance hier wieder raus zu kommen!

Nach dem sich mittlerweile sechs Polizisten in dem kleinen Office versammelt hatten, jeder wollte ja mitbekommen, wie der arme kleine Dreadhead mit seinem Hippiebus verhaftet wird, war das Geprappel groß. Kroatische Sprache überall, ich stehe nur dumm daneben und warte auf mein Urteil.
Drogenbesitz, ab ins Gefängnis!

Nach ein paar Minuten frage ich höflich einen der jüngeren Polizisten (übrigens ein wirklich netter Kerl), was denn besprochen wird.

Er grinst und antwortet:

‘No drugs!’ – ‘Keine Drogen!’

 

Mir fällt ein Stein von Herzen. Zwei Minuten später bekomme ich meinen Reisepass und das Päckchen mit dem Hanftee zurück und darf weiter fahren!
Ich lasse ihn das Päckchen direkt in den Müll schmeißen und sage nur ‘For sure I will get fucked by other boarder police too,so please throw it away!’ – ‘Mit Sicherheit werde ich noch von anderen Grenzpolizisten gef****, also bitte schmeiß es lieber weg!’

Noch schnell einen Stempel für die Einreise nach Bosnien abholen und ich habe es geschafft!

Mein erstes Land außerhalb der EU Staaten während Life of Balu. Ein kleiner Schock, den ich mir während der nächsten Kilometer erst einmal kurz aus der Seele schreien muss – aber glücklich, dass ich nicht im Gefängnis sitze!

 

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich zum Glück nicht im kroatischen Gefängnis unter Gewalttätern, sondern trinke ein Bier im Black Dog Pub in Mostar, Bosnien.

Mostar, Bosnia i Herzegovina

Mostar, Bosnia i Herzegovina

 

Love & Peace

Mogli

 

PS: Hattest du schon einmal ein Erlebnis, wo du dich bereits hinter Gittern gesehen hast? Teile es mit uns!